Dienstag, 30. Oktober 2012

Melbourne – Im Osten nichts Neues


Wirklich viel Glück hatte ich gesundheitlich gesehen noch nicht. Schon in den letzten Tagen vor Abflug nach Australien hatte ich mit einer Mandelentzündung zu kämpfen, die sich aber durch Antibiotika beseitigen ließ. Zweieinhalb Wochen später schien sich ein Magen-Darm-Virus mich als Wirt ausgesucht zu haben. Um die vom Arzt verordnete Bettruhe einzuhalten, hab ich bis jetzt nicht viel mehr von Melbourne erleben oder erfahren können. Deshalb wird der Blogeintrag diesmal ohne Bilder oder neue Landschaftsberichte sein.Diesmal versuche ich meine ersten Eindrücke über die Australier und deren Leben zu beschreiben.
Bei der Passkontrolle am Flughafen traf ich das erste Mal auf Australier. Dass man bei diesem ersten Behördengang nicht immer so freundlich empfangen wird, bin ich bis jetzt von jedem Land in das ich geflogen bin gewohnt. Ehrlich gesagt, hätte es mich auch verwundert, wenn man hier mit offenen Armen sowie Kaffee und Kuchen begrüßt wird. Vergleichbar mit den USA ist es allerdings nicht, denn das Gefühl empfangen zu werden wie ein Verbrecher, gehört immer noch mit Abstand den Amerikanern.
Bis jetzt bin ich von der Freundlichkeit der Australier begeistert. Kennt man sich nicht aus und steht verwirrt vor der U-Bahnnetz-Karte dauert es nicht lange und man wird gefragt, ob man Hilfe braucht und dass nicht etwa von den Angestellten der U-Bahn, sondern von anderen Personen wie du und ich! Findet man etwas im Supermarkt nicht, sagt einem der Mitarbeiter nicht nur wo ich es finden kann, sondern geht mit zum Regal. Falls es das Produkt nicht mehr auf Lager gibt, dann gibt es eben die Hausmarke des Produkts umsonst. Was Kundenzufriedenheit ist, weiß man hier. Auch an den Rezeptionen der Hostels ist man stets bemüht zu helfen. An Hilfsbereitschaft mangelt es hier also nicht. Auch die typischen englischen Floskeln zu Beginn eines Gesprächs wie „How are you?“, die wirklich jeder benutzt, bewirken direkt eine freundliche Atmosphäre. Für jede vermeidliche Unannehmlichkeit wird sich entschuldigt.
Auch das Leben gestaltet man sich einfach. Bezahlen kann man hier ALLES mit Kreditkarte. Die wird aber bei Kleineinkäufen nicht eingesteckt, sondern wird an die Kasse gehalten und schon ist alles bezahlt. Die großen Supermärkte haben hier auch nicht nur bis 8 Uhr, sondern bis Mitternacht auf. Dadurch ist es nicht zu hektisch, wenn man einmal länger in der Stadt geblieben ist und noch ein wenig Obst braucht. Einige kleinere Märkte haben auch 24 Stunden am Tag geöffnet, sind aber auch ein wenig teurer. An einem Sonntag kann man natürlich wie an jedem anderen Tag der Woche einkaufen.
Viele solcher simplen, aber durchaus nützlichen Sachverhalte vermisse ich bestimmt in Deutschland, aber das ändert sich mit der Globalisierung bestimmt noch. Es waren nur ein paar kleine Einblicke, alle kann ich natürlich nicht aufführen. Ich bin außerdem erst seit fast 3 Wochen hier und werde noch um einiges mehr über die Australier und ihr Leben erfahren. Mich mit einem länger unterhalten habe ich leider noch nicht, kommt bestimmt noch.

Bis dahin, danke fürs Lesen,
Lars

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Melbourne - Eine Alternative

Wir sind in Melbourne. 900 Kilometer entfernt von Sydney. Für die Strecke benötigt man mit dem Flugzeug 1,5 Stunden, mit dem Auto 10 Stunden, mit dem Bus einen halben Tag und zu Fuß mehrere Wochen. Die Entscheidung war schnell getroffen: das Flugzeug. Überraschenderweise stellten wir auch fest, dass fliegen nicht die teuerste, sondern eine recht billige Möglichkeit ist. Doch bevor es nach Melbourne ging, hatten wir noch 2 Tage in Sydney.
In diesen 2 Tagen haben wir fast nichts gemacht. Manch einer fragt sich, wie man in der größten Stadt Australiens nichts unternehmen kann. Aber glaubt mir, Sydney ist zwar schön und groß, aber wenn man fast 9 Tage da war, gibt es nicht viel mehr zu sehen. Die Sehenswürdigkeiten hat man schon gesehen, darunter die Oper und die Harbour Bridge bestimmt schon einige Dutzend-mal bei Tag und Nacht und irgendwann ist es eben NUR eine Oper und eine Brücke. Sydney ist eben schnell gesehen. Zudem hat das Wetter auch nicht mitgespielt, es hat das erste Mal seit unserer Ankunft geregnet und sonderlich warm war es auch nicht. Alles in allem ein Wetter um daheim zu bleiben. Dennoch waren die 2 Tage nicht schlecht, denn wenn man so im Hostel ist lässt sich auch neues ausprobieren. Zum Beispiel kann man sich noch einmal am Kochen versuchen, dass von Zeit zu Zeit sogar besser wird. So vergingen die Tage und am Mittwochmorgen ging es zum Flughafen.
Hier in Sydney wird an fast jeder U-Bahnhaltestelle die überteuerte U-Bahnhaltestelle am Flughafen angepriesen für die, obwohl man schon ein Ticket für den Nahverkehr besitzt, extra zahlen muss. Da wir allerdings arme Backpacker sind, wurde der Weg eben zu Fuß bestritten. Gepäck schnell abgegeben, durch die Security und Abflug nach Melbourne!

Blick über Melbourne
Kurz vor Ankunft sah ich auch schon die ersten Vorstädte. Die Größe einer solchen Millionenstadt ist immer wieder erstaunlich. Allerdings begrüßte uns das Wetter auch hier nicht wirklich. Dicke schwarze Wolken hingen am Himmel, ein schöner Willkommensgruß sieht anders aus. Vom Flughafen aus gibt es 2 Möglichkeiten um in die Stadt zu kommen: Taxi oder der „Skybus“. Scheinbar wurde der Skybus entwickelt, um Touristen direkt nach der Ankunft Geld aus den Taschen zu ziehen. Für 17€ fährt einen der Bus bis an den Rand der Innenstadt von dort übernehmen die Öffentlichen. Das U-Bahnnetz ist hier so undurchschaubar, dass selbst die Einheimischen lieber mit der Straßenbahn fahren. Doch mit unserer Naivität nahmen wir die U-Bahn und mussten bei jeder Station fragen wie wir zu unserem Hostel kommen. Mit einigem Aufwand ist das Hostel auch mit der U-Bahn zu erreichen.
Fitzroy
Als wir schließlich im Hostel erzählten, dass wir mit der U-Bahn gekommen sind, wurde uns ein Kopfschütteln entgegnet.


Das Stadtviertel indem das Hostel liegt, heißt Fitzroy. Fitzroy ist anscheinend das heruntergekommene Viertel, hier stehen lauter alte Häuser, die nicht alle sonderlich gepflegt wirken. Auch die Läden und Menschen, auf die man in Fitzroy stößt sind alle recht „alternativ“. Dennoch hat Fitzroy einen Charme, der seines gleichen sucht. Es ist nicht unbedingt schön, aber sehr interessant.
Am ersten Abend in Melbourne haben wir das Stadtzentrum erkundigt. Jedoch ohne Stadtfüher oder –plan, wir sind einfach losgegangen und haben uns überraschen lassen. Melbournes Kunst und Kultur ist auf den Straßen unvermeidbar zu sehen.



Die Sandridge Bridge hat neun 7,5 Meter hohe bewegliche Skulpturen genannt The Travellers installiert, die die verschiedenen australischen Einwanderer symbolisieren.
Viele Kunstwerke schmücken die Fußgängerzonen und auch den Rest der Stadt. Das Touristenprogramm werden wir dennoch auf die nächsten Tage verlegen. 

Bis dahin, danke für's Lesen,
euer Lars

Montag, 22. Oktober 2012

Sydney – Sand, Sonne und mehr




Bondi Beach
Der Bondi Beach ist Sydneys bekanntester Strand. Er liegt östlich vom Stadtzentrum in einer Bucht. Jeder der in Sydney war, muss den Strand mal gesehen haben, dass sagt einem jeder Reiseführer und Einheimische hier. Also gingen wir am Samstagnachmittag dorthin. Von unserem Hostel aus erreicht man den Strand mit dem öffentlichen Verkehrsnetz innerhalb von 20 Minuten. Eine Straße führt um den kompletten Strand herum, von der man eine fantastische Aussicht auf das komplette Areal hat. Hier kam bei mir das erste Mal das Gefühl von Sommer und Australien, so wie ich es mir vorstelle, auf. Wer sich wundert, warum alle nur am Strand liegen und kaum einer im Meer badet, findet das schnell heraus: die Kälte des Pazifiks. Allerdings stellen auch die meterhohen Wellen ein etwas größeres Problem dar. Sie haben eine solche Wucht, dass man als Badegast schnell von einer Welle geschluckt wird. Für das Baden ist der Bondi Beach nicht geeignet, nein, das Meer gehört hier den Surfern. Surfschulen, -amateure und –profis versuchen hier die Wellen zu reiten. Einige beherrschen das schon recht gut, die dann auch mit ihren Kunststücken die Badegäste beeindrucken. Für alle, die einmal nach Sydney reisen, ist es ein Muss dort hinzugehen, da verspricht kein Reiseführer zu viel.

Im Hintergrund die Harbour Bridge


Fußgängerüberweg -
Harbour Bridge
Am Samstagabend verschlug es uns auf einen Spaziergang über die Harbour Bridge. Die 1,3km-lange Brücke ist bei Nacht genauso wie das Opernhaus bestens ausgeleuchtet, so wie sich das für Wahrzeichen eben gehört. Der für Fußgänger angelegte Weg gleicht allerdings eher einem Hochsicherheitstrakt, der von 4 Securitys, einem an beiden Seiten hochragenden Zaun mit Stacheldraht und ein paar Dutzend Kameras bewacht wird. Meine Vermutung ist, dass verhindert werden soll, dass jemand von der Brücke springt und sich das Leben nimmt, aber mit solch einer Überwachung habe ich das noch nirgendswo gesehen. Trotzdem hat man von der Brücke eine wunderschöne Sicht über das Opernhaus und den Hochhäusern dahinter.

Blick auf das Opernhaus
Eine nicht ganz so schöne Aussicht habe ich nun im Hostel, denn wir mussten die Tage Zimmer tauschen, da wir den Aufenthalt verlängert haben. Da irgendetwas mit der Buchung nicht geklappt hat, schlafen Tim und ich in verschiedenen Räumen. Er zog in das Zimmer direkt vor dem Balkon vor dem man sich bis in die Abendstunden hinein unterhält und bei mir im Zimmer riecht es penetrant nach Schweiß. Allerdings sind es nur noch 3 Nächte bis zum Mittwoch, die wir in Sydney verbringen. Für den Mittwochmittag haben wir einen Flug nach Melbourne gebucht. Melbourne ist die zweitgrößte Stadt in Australien, bekannt für seine Künstlerszene und Banken. Im Streit um die Hauptstadt von Australien konnten sich Sydney und Melbourne einfach nicht einigen, weshalb eine völlig neue Stadt gebaut wurde: Canberra, die zwischen Sydney und Melbourne liegt und bis heute die Hauptstadt von Australien ist. Aber genug zur Geschichte Australiens, ich werde wieder aus Melbourne berichten.
Danke fürs Lesen,
euer Lars

Freitag, 19. Oktober 2012

Sydney - Aller Anfang ist schwer

Hier unter den Backpackern hört man, dass die ersten Nächte und Tage die schwersten sind. Ich, als blutiger Anfänger, kann dem nur zustimmen. Die anfängliche Euphorie über ein spannendes Jahr weicht schnell der harten Realität. Vielleicht ist es die Entfernung, die unregelmäßigen und nicht immer schmackhaften Mahlzeiten, die plötzliche Selbstständigkeit, die Fremde in der „neuen“ Heimat oder die gewöhnungsbedürftige Unterkunft, die einem in den ersten Tagen nicht unbedingt Freude bereiten. ABER bis jetzt wird es von Tag zu Tag immer besser. Nach den ersten Erledigungen in der australischen Bank oder bei dem Mobilfunkanbieter fällt einem schon einmal der Druck von den Schultern. Zumal hier wirklich alles ganz schnell und unkompliziert geht. Egal ob an den Check-out-Kassen im Supermarkt, an denen man die Arbeit der Kasse übernimmt und selbst die Produkte über den Scanner zieht und auch gleich mit Cash, EC- oder Kreditkarte bezahlt oder bei der Bank bei der man einfach den Reisepass kopieren lässt und sofort ein fertiges Konto mit Kreditkarte und Online-Banking hat. Doch auch der Kontakt mit anderen Hostelgästen ist einfach und schnell geknüpft, da man fast zwangsweise mit einander redet. Über die Herkunft, den Aufenthalt in Australien und/oder die Freizeitgestaltung findet man schnell Gesprächsthemen, die einen verbinden. Interessante und internationale Bekanntschaften macht man hier schnell entweder beim Basketballspiel mit Indern, Franzosen und natürlich Deutschen oder durch den Besuch einer Stadtrundführung mit Tan, einem französisch-sprechendem Schweizer mit Eltern aus Vietnam. Die besagte Stadtführung, die ich am Donnerstag mit ihm besuchte, ist eine völlige kostenfreie und nur auf Trinkgeld-basierende Führung, die von mehreren ehemaligen Studenten gehalten wird und wie sie es sagen „die Schönheit ihrer Heimatstadt den Touristen näherbringen wollen“. 3 Stunden hat die Führung, vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie dem Hafen, der Oper, der Harbour-Bridge, den „alten“ Bars und ersten Gebäuden Sydneys. Allerdings führte die Tour auch an eher fragwürdigen Orten, wie einer Unterführung an der alle Australier gegen die Wand treten, vorbei. Warum die Australier das machen konnte uns auch nicht der Leiter der Führung erklären. Nach 4 Tagen hier in Sydney fühl ich mich das erste Mal richtig wohl, man hat sich hier ein wenig eingelebt und weiß wie das ein oder andere funktioniert oder abläuft. Das komplizierte U-Bahn-System muss allerdings erst noch durchschaut werden. Anders als in Nürnberg oder Dubai gibt es hier bei den größeren U-Bahn-Knoten 3 Ebenen mit jeweils 2 Plattformen von denen Züge in alle Richtungen fahren. Wie lange wir noch in Sydney bleiben werden, ist noch nicht ganz klar. Vielleicht werden wir bereits nächste Woche im Flieger Richtung Melbourne, Brisbane, Cairns oder Perth sitzen, wer weiß, das ist doch gerade das Aufregende.

See you, euer Lars






Dienstag, 16. Oktober 2012

Sydney – (tausendund)eine Nacht

13 Stunden, 11.000 Kilometer, 3 Filme, 4 Stunden Schlaf, 3 Mahlzeiten, 80 cm Sitzabstand - das war unser Flug und im Prinzip auch unser kompletter Sonntag, denn durch die zusätzliche Zeitverschiebung kamen wir 20 Stunden nach Abflug von Abu Dhabi in Sydney an. Vom Flugzeug aus konnte man die ersten Sonnenstrahlen über Australien sehen. Hier bleiben wir jetzt also die nächste Zeit. Mit einem ersten Blick über Sydney und dem schönen Bondi Beach flogen wir auf den Sydney International Airport zu.
Mit dem Pick-up-Service des Hostels fuhren wir eine gute halbe Stunde durch die Stadt und kamen im Viertel „Kings Cross“ an. Das Stadtviertel ist bekannt für sein Nachtleben, für das Rotlichtmilieu und eben auch für die vielen Backpacker. Aufgrund der großen Anzahl der Rucksackreisenden hat sich hier eine ganze Wirtschaft für sie entwickelt. In fast jeder Straße sieht man ein Backpacker-Hostel neben dem anderen. Campervanhändler und spezielle Shops für Backpacker haben in „Kings X“ ihren Platz gefunden.
„The Original“ so heißt unser Hostel, dass wir von Deutschland aus für die ersten 6 Nächte gebucht haben. Im ausgebuchten Original schlafen wir im 8 Bettzimmer, ein Einzel- oder Doppelzimmer geschweige denn ein Hotelzimmer ist in Sydney für einen längeren Aufenthalt nicht zu bezahlen. Hostels sind dementsprechend ein Kompromiss aus Preis und keiner Privatsphäre. Die Toilette bzw. die Dusche ist der einzige Raum, der für wenige Minuten einem alleine gehört. Die Sauberkeit ist zwar nicht die beste, allerdings war es die in meinem Zimmer zu Hause in Deutschland auch nicht, so kommt doch gleich ein wenig Vertrautheit auf. Die Gäste im Hostel sind, so hab ich zumindest das Gefühl, fast nur Deutsche. Hier wird fast mehr Deutsch als Englisch gesprochen. Lauscht man ein wenig den anderen Gesprächen, hat man das Gefühl hier wird jeden Abend nur gefeiert, was sich schließlich auch als Wahrheit herausstellt.
Der erste Besuch im Supermarkt zeigt wie gut es der australischen Wirtschaft gehen muss, denn die Preise hier kann man fast nicht mit den Deutschen vergleichen. Das billigste Wasser gibt es ab 80ct und die billigsten Nudeln ab 70ct. Die Preise sind noch halbwegs vertretbar, aber 4 Dollar für einen Liter Orangensaft oder der Kilopreis zwischen 15 und 20 Dollar für Tomaten ist dann doch ein wenig teuer. An den Preisen erkennt man schnell warum man sich den Aufenthalt hier in Form von Arbeit finanzieren muss. 15 bis 25 Dollar Stundenlohn sind für einen ungelernten Job üblich, die benötigt man aber für die Verpflegung auch.
Ein australisches Bankkonto, Sim-Karte sowie unsere Steuernummer müssen wir so früh wie möglich in Sydney beantragen, um nicht allzu lange abhängig zu sein und vielleicht schon ein anderes Reiseziel vor Augen zu führen.

Vielen Dank fürs Lesen und mit sonnigen Grüßen aus Sydney,
Euer Lars
P.S.: Ich hoffe es bald hinzubekommen Bilder hochzuladen bis jetzt hat mein Handy gestreikt.

Samstag, 13. Oktober 2012

Zwischen Deutschland und Australien

Pünktlich um halb 11 ging es mit dem Flugzeug Richtung Abu Dhabi. Nach 7 Stunden Flugzeit und einigen extra Runden über dem Flughafen, aufgrund des dichten Nebels, landeten wir. Etihad-Airways bietet einen kostenlosen Bus-Shuttle-Service nach Dubai an, den wir auch nutzten. Schnell stellte sich heraus, dass wir die einzigen Nutzer dieses Services waren und somit fuhren wir mit unseren eigenen Bus nach Dubai. So konnten wir uns gleich in den luxuriösen und verschwenderischen Lebensstil der Öl-Scheichs einleben.
Die Sheikh Zayed Road führt direkt nach und durch Dubai. Entlang der Straße erstreckt sich ein Hochhaus neben dem anderen. Wer sich also fragt, wo sein ganzes Benzingeld hinfließt, findet hier die Antwort. Auch die auf die Fassaden aufgedruckten „for rent“ bzw. „for sale“ erweckten bei mir Skepsis, ob wirklich so viele Hochhäuser nötig sind. Nach anderthalb Stunden Fahrt sind wir schließlich in unserem Hotel angekommen und waren so erschöpft von der vorangegangen Reise, dass wir den kompletten Nachmittag verschliefen. Damit der erste Tag nicht komplett ungenutzt blieb, beschlossen wir die Umgebung zu erkunden. Hier in Dubai dämmerte es bereits um 18 Uhr, weshalb wir das Nachtleben auf den Straßen erleben konnten.
Der erste Eindruck lässt sich mit wenigen Schlagwörtern beschreiben: Groß; reger Betrieb; amerikanisiert; Inder. Die vielen Gastarbeiterströme sind hier deutlich eingeschlagen. Dubai ist doch sehr arabisch geprägt, das merkt man vor allem an den, im Hotel angebrachten, Aufklebern, die die Richtung nach Mekka anzeigen sowie an den „Moschee-Schreier“, der jeden Mittag seine arabische Folklore durch ganz Dubai sülzt. Auch die U-Bahnen haben hier einen anderen Rhythmus als in Deutschland, das erfuhren wir am nächsten Tag. Nachdem wir gegen 11 Uhr das Hotel verlassen haben und die Dubai Mall mit dem nebenstehenden Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, besichtigen wollten, erfuhren wir, dass freitags die U-Bahnen nicht wie gewohnt um 6 Uhr anfangen zu fahren, sondern erst um 13 Uhr. Da der Weg von unserem Hotel bis zur Dubai Mall mehrere Kilometer beträgt und die Hitze der Mittagssonne von 40°C keine idealen Wanderbedingungen boten, verbrachten wir die restliche Zeit im Hotel.
Um 13 Uhr war es uns dann endlich möglich in die Dubai Mall zu fahren und Dubais größten Konsumtempel unter die Lupe zu nehmen. Auf 3 Stockwerken gibt es hier alles von arabischen Gewändern bis zum neuesten Handy. Viele Unterschiede zu einer amerikanischen Mall gab es kaum, das einzige was einem ins Auge sprang war das, durch jedes Stockwerk gehende, Aquarium, welches auch Guinness World Rekord Halter für irgendetwas ist. Von der Mall aus ist auch der Burj Khalifa unterirdisch zu erreichen, welchen man bis auf den 124 Stock besteigen kann. Die Mall ist direkt am Fuße des 800 Meter hohen Gebäudes, dadurch lässt sich ein atemberaubender Blick, vom Außenbereich der Mall, auf ihn werfen.
Von der Dubai Mall ging es anschließend zur scheinbar nächsten U-Bahn-Station des Burj al Arab, des ersten 7-Sterne Hotels weltweit wie es heißt. Die minimal wirkende Entfernung auf der Karte entpuppte sich schnell als 3 Kilometer Abendspaziergang entlang einer Straße. Die Straße führte uns direkt zu einem Souk (Markt) von dem wir direkt zum Strand kamen und wir einen perfekten Blick auf das berühmte Hotel hatten. Zu unserer Überraschung waren wir die einzigen am nächtlichen Strand. Einige Meter weiter kamen wir dann zu der Brücke, die zum Burj al Arab aufs Meer führt (man muss wissen, dass das Hotel auf einer aufgeschütteten Sandbank im Meer gebaut wurde). Neben der Brücke angekommen wurden wir auch schon von einem Sicherheitsbeamten höfflich gebeten, dass Areal zu verlassen. Da wir schon sowieso schon auf dem Nachhauseweg waren, beendeten wir damit unseren zweiten Tag in Dubai.

Ich hoffe ihr hattet soweit Spaß am Lesen und freut euch auf den nächsten Eintrag. Mit sonnigen Grüßen aus den Emiraten, euer Lars.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Aufgeregt? - Come on!

Tim und ich fliegen heute Richtung Australien um ein "Work and Travel"-Jahr dort zu verbringen. Wir haben uns ein Visum gekauft, dass uns erlaubt für 1 Jahr in Australien zu arbeiten und zu reisen.


1 Jahr lang 16.000 km weit weg von Familie und Freunden, am anderen Ende der Welt und wie man sich das andere Ende der Welt eben vorstellt, so ist es auch total verrückt, denn dort wird jetzt nicht Herbst, sondern Frühling und die Australier sind uns schon immer einen halben Tag voraus. Da soll ich jetzt ein ganzes Jahr verbringen, nun ja, ich bin ja selber Schuld. Ich wollte nicht gleich von einer Schule in die nächste, sondern dachte mir "Nach 12 Jahren Bankdrücken, hast du dir doch mal eine Pause verdient". Deshalb hab ich in den nächsten Tage also 21 Stunden Flugzeit vor mir, die ich nicht an einem Stück machen werde, aber dazu später mehr.

Vor ca. 7 Monaten kam Tim und mir, auf nicht ganz nüchternem Gemüt, die "Schnapsidee" statt Uni erstmal Ausland. Nach ein paar Mausklicks wussten wir, dass Kanada für dieses Jahr keine Work and Traveler mehr rein lässt und Australien sowie Neuseeland verdammt weit weg sind. Dennoch viel schließlich die Wahl auf Australien: dort ist es fast nie kalt, dort spricht man Englisch und da es soweit weg ist, wird wohl hier in Deutschland niemand über peinliche Aktionen bescheid wissen.
Allerdings stellte sich schnell heraus, dass viel getan werden muss: Visum beantragen, Flug buchen, sich impfen lassen, Auslandskrankenversicherung abschließen, Kreditkarte beantragen, Ausrüstung kaufen.

Aufgrund der Entfernung von Deutschland und Australien fliegt fast keine Airline non-stop dorthin, also muss ein Zwischenstopp in dem Airline spezifischen Land gemacht werden. Da wir mit Etihad, einer von den vereinigten arabischen Emirate gegründete Airline, fliegen, liegt unser Zwischenstopp in Abu Dhabi. Es gibt die Möglichkeit seinen Zwischenstopp beliebig lange zu verbringen, also werden wir 3 Nächte in Dubai verbringen bevor es weiter nach Sydney geht.


Ich versuche euch mehr oder weniger regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, wer nicht immer kontrollieren möchte, ob ich etwas neues geschrieben habe kann auch den Blog abonnieren und wird per E-mail benachrichtigt. Dafür muss einfach ganz unten in die Leiste deine E-mail Adresse eingegeben werden und schon hast du meinen Blog abonniert.

Soweit so gut,
Euer Lars ;)