Vor über 3 Monaten hab ich mich aus dem Staub gemacht und
euch uninformiert gelassen. Was in der Zwischenzeit passiert ist:
Von Perth bis in den Süden West Australiens in das Städtchen
Albany und wieder in die zweite Heimat nach Melbourne. Immer auf der Suche nach
Arbeit, die leider nicht an jeder Ecke wartete. In Perth habe ich zuerst mein
Glück versucht.
Perth zählt mit seinen 1,65 Millionen zur viertgrößten Stadt
Australiens. Das Stadtzentrum von Perth liegt 10 Kilometer Luftlinie vom
indischen Ozean entfernt und grenzt direkt an das Ufer des Swan Rivers. Die
Stadt ist die sonnenreichste Bundeshauptstadt Australiens mit 10 bis 14 Stunden
Sonne am Tag. Im Sommer können Temperaturen von bis zu 46°C erreicht werden.
Temperaturen von knapp über 40°C habe ich miterlebt in Perth, aber auch an den
„kühleren“ Tagen bei Temperaturen von 35°C, war es nicht möglich sich 30
Minuten draußen aufzuhalten ohne nassgeschwitzt zu sein. Die Sonne brennt
richtig auf der Haut, hier sind doch die Auswirkungen des Ozonlochs über
Australien stark zu bemerken. Perth ist die wohlhabendste Stadt Australiens,
durch die vielen zugezogenen Minenarbeiter. Ich habe ein paar Minenarbeiter
kennengelernt und sie berichteten, dass es ein harter, aber sehr gut bezahlter
Job ist. Sie arbeiten meist 3 Wochen am Stück und werden dann für eine Woche
wieder aus den Arbeiterlagern ausgeflogen.
In Perth habe ich anderthalb Wochen verbracht, bin zu
Jobagenturen gegangen, habe Farmer in der Nähe von Perth angerufen, doch niemand
hatte Arbeit für mich. Länger wollte ich nicht mehr in Perth verbringen, die
Hostels waren teuer, die Stadt war zwar schön, aber ich wollte etwas von der
Natur in West Australien sehen. So bin ich kurzerhand nach Albany gefahren. 400
Kilometer von Perth entfernt.
Albany ist die drittgrößte Stadt von West Australien, obwohl
sie nur knapp 25.000 Einwohner fasst. Sie liegt am größten natürlichen Hafen
Australiens und war im 19. Jhd. das Weltzentrum für Walfang. In der Nähe von
Albany gibt es eine große Anzahl von Nationalparks, indem auch der höchste
Punkt West Australiens befindet, der Bluff Knoll auf dem es sogar im
australischen Winter schneien kann. In den ersten beiden Tagen bin ich mit ein
paar anderen Leuten aus dem Hostel in die umliegenden Nationalparks gefahren.
Der Südwesten von Australien weist eine sehr kontrastreiche Landschaft auf mit sattgrünen
Busch- und Baumstreifen und tiefblauem Meer.
Doch auch hier war die Jobsuche nicht so erfolgreich
gewesen, obwohl ich Anrufe getätigt habe und mit meinem Lebenslauf von einem
Laden in den nächsten gelaufen bin. Nach 2 Wochen hat es mir gereicht und ich
bat Tim bei seiner Agentur in Melbourne für Arbeit für mich zu fragen. Am
Wochenende drauf saß ich auch schon im Flugzeug von Perth nach Melbourne. Es
gab endlich Arbeit für mich. Nachdem ich bei der Agentur registriert wurde,
konnte ich am nächsten Tag bereits arbeiten. Obwohl es nur anspruchslose
Fabrikarbeit war und ich in der Woche nur 3 bis 4 Tage gearbeitet habe, hat es
dennoch zum Sparen gereicht.
Meine letzten 3 Monate habe ich also in Melbourne verbracht.
Ich habe viele neue Freunde gefunden, konnte mir endlich mal leisten Essen zu
gehen und habe ab und zu in der Woche gearbeitet. So war es schwer sich wieder
zu verabschieden und wieder einmal nach Sydney zu fliegen, wo ich meine Mutter
zum Besuch empfangen habe. Nun geht das Reisen wieder los, also freut euch, nach
einer sehr langen Pause, wieder auf viele Bilder und Berichte.
Bis zum nächsten Eintrag, der früher als der jetzige kommen
wird…versprochen.
Liebe Grüße
Lars