Dienstag, 11. Juni 2013

Australiens Osten - Teil 1

Australiens Ostküste ist am dichtesten besiedelt und auch von den meisten Touristen überlaufen. Unsere Stationen sind Sydney - Brisbane - Airlie Beach - Cairns - Sydney. Da sich die Ostküste über mehr als 2000 Kilometer erstreckt, ist es schwer in den 2,5 Wochen, die meine Mutter mich besucht, alles sehen zu können. Aufgrund des geringen Zeitbudgets haben wir auch für fast alle Stationen Flüge gebucht, denn es ist wesentlich zeitsparender sich für anderthalb Stunden in den Flieger zu setzen als 12 Stunden mit dem Bus zu fahren.
„The three sisters“ – Die drei Schwestern gehören zu
einer 
Erzählung der Traumzeit 
 Jamison Valley – in der Mitte steht der Orphan Rock,
der in etwas die gleichen Maße wie der Uluru besitzt
Nachdem wir 3 Tage in Sydney verbracht haben und das übliche Touristenprogramm zu machen. Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Sydney sind wir mit dem Zug in die angrenzenden Blue Mountains gefahren. Der Name kommt von dem blauen Nebel, der durch die Verdunstung der Ätherischen Öle der Eukalyptus Bäume entsteht. Die „blauen Berge“ zählen seit 2000 wegen der Artenvielfalt der Eukalyptus Bäume zum Weltkulturerbe. Sie wurden seit über 14000 Jahren von den Aborigines bewohnt. Ähnlich wie am Ayer’s Rock haben die Aborigines Teile der Natur der Traumzeit gedeutet. So gibt es einige Sehenswürdigkeiten wie beistehend zu sehen.      

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Die Lagune von Brisbane - im Hintergrund das CBD
Am nächsten Tag ging es nach Brisbane. Brisbane ist Australiens drittgrößte Stadt und fasst circa 1,8 Millionen Einwohner. Sie ist zugleich die Hauptstadt des Staates Queensland, der der zweitgrößte Staat Australiens ist. Brisbane ist eine ruhige Stadt und nicht so touristisch ausgelegt wie Sydney. Das Stadtzentrum ähnelt am Abend keinesfalls einer Millionenstadt, eher der  einer Geisterstadt. Das Stadtzentrum ist 25 Kilometer vom Pazifischen Ozean entfernt. Die Stadt ist durch einen Fluss geteilt über den mehrere Brücken führen. Um nicht jedes Mal die 25 Kilometer zum Meer zurückzulegen, wurde von der Stadt eine künstliche Lagune angelegt, die auch mit den – für Australien typischen und kostenlosen – BBQs ausgestattet.
Koalas im "Koala Sanctuary"
Während unsere Aufenthaltes sind wir in die umworbene Koala Sanctuary gegangen, welches das erste „Koala-Krankenhaus“ ist und bis heute auch noch das größte. Neben Koalas sind auch australische Tiere wie Kängurus, Emus, Schnabeltiere, Krokodile, Echsen und dem tasmanischen Teufel zu sehen. Leider ist es alles sehr touristisch ausgelegt, was mich ein wenig gestört hat, dennoch war es ganz nett anzusehen.
Einige Inseln, der insgesamt 74 Stück
Von Brisbane ging es mit dem Flugzeug nach Airlie Beach, welches ca. 1000 Kilometer nördlich von Brisbane entfernt liegt. Airlie Beach ist eine kleine Stadt, die direkt am pazifischen Ozean liegt und den aktivsten Hafen Australiens besitzt. Hier laufen nicht etwa Kreuzfahrtschiffe oder Containerschiffe ein, sondern zum Großteil Segelboote. Airlie Beach liegt 30 Kilometer von den Whitsunday Islands entfernt. Die Whitsundays sind nachdem englischen Wort für den Pfingstsonntag benannt, weil sie angeblich an diesem Tag entdeckt wurden. Heutzutage weiß man allerdings, dass sich der Entdecker um einen Tag geirrt hat. Die Inseln sind nach der Eiszeit entstanden als der Meeresspiegel stieg und das Land von so großen
Whitehaven Beach
Wassermassen geflutet hat, dass nur noch die Berggipfel über dem Wasser zu sehen sind. Insgesamt bestehen die Whitsunday Islands aus 74 Inseln, sie beherbergen zudem auch den Whitehaven Beach, der zu den schönsten 10 Stränden der Welt zählt. Der Sand des Strandes ist so weiß und fein, dass der Sand nicht von der Sonne aufgeheizt wird.
Man kann Airlie Beach nicht direkt per Flugzeug erreichen, sondern muss entweder nach Hamilton Island fliegen, welches direkt auf den Whitsundays liegt oder man fliegt nach Proserpine, das 30 Kilometer im Landesinneren liegt. Wir haben uns für Proserpine entschieden. Der Flughafen erwartet am Tag dort gerade einmal 2 Landungen und ist bis auf das Nötigste reduziert. Nach der halbstündigen Fahrt sind wir an unserem Hotel angekommen und konnten unsere ersten Eindrücke über Airlie Beach sammeln. Die Hauptstraße ist von einer großen beidseitigen Baustelle überzogen und es sind hauptsächlich Backpackerhostels und Bars an der Straße zu finden. So war die Ähnlichkeit des majorkanischen Ballermanns nicht weit hergeholt. Unser Hotel lag weiter außerhalb, welches wir sehr begrüßt haben.
Natürlich haben wir uns auch für einen Segeltörn um die Whitsunday Islands entschieden, welches ein absolutes Muss ist und auch von jedem Reiseführer strengstens empfohlen wird. Wir haben uns für eine Tour über 2 Nächte entschieden. Unser Katamaran fasste 10 Personen – 8 Gäste und 2 Crewmitglieder. Am Nachmittag sollten wir uns alle am Hafen treffen, um unsere Reise zu beginnen. Es dauert 2 bis 3 Stunden bis wir unseren ersten Anlaufpunkt an den Whitsundays erreicht hatten. Das Meer war recht ruhig, sodass wir keine schauklige Überfahrt hatten und am Punkt angekommen lagen wir im Schutze der Inseln, sodass man beinahe vergaß auf dem Wasser zu sein. Die einbrechende Dunkelheit machte es schwer ein paar der Inseln richtig zu sehen. Doch der Nachthimmel, der sich im Laufe der Zeit über uns bildete, zeigte klare Sterne wie man sie noch nie zuvor gesehen hat.
Am nächsten Morgen fuhren wir aus unserer geschützten Stellung zum bereits genannten Whitheaven Beach. Die Fahrt dorthin dauerte erneute 2,5 Stunden. Das Meer war dieses Mal etwas stürmischer, sodass einige an Bord seekrank wurden – meine Wenigkeit natürlich ausgeschlossen. An der Insel angekommen, gingen wir zuerst eine kleine Strecke durch den Wald. Hier leben tellergroße Spinnen, Riesenechsen und einige Vogelarten. Über den angelegten Weg ist auch eine Aussichtsplattform zu erreichen von der man einen großartigen Überblick hat. Dadurch, dass das Wasser so flach ist, trifft man hier auf viele Rochen, die sich sonnen. Von der Plattform sind diese durch kreisförmige dunkle Flächen zu sehen.
Die übrigen 30 Stunden haben wir an verschiedenen Riffen verbracht, um zu Schnorcheln und Schwimmen. Endresultat: von den 74 Inseln betritt man schließlich nur eine. Dennoch war die Reise sehr empfehlenswert.
Mein Adoniskörper gefangen
im Taucheranzug
Unser nächstes Ziel war „Cairns – Das Tor zum Great Barrier Reef“, so wird es angepriesen. Cairns fasst ca. 100.000 Einwohner und liegt ungefähr 1.700 Kilometer nördlich von Brisbane. Umgeben vom australischen Regenwald liegt Cairns so nah am Äquator, dass hier die Jahreszeiten aussetzen und das Wetter maßgeblich von Regen- und Trockenzeit bestimmt wird. Das Great Barrier Reef ist, wie die meisten irrtümlich vermuten, nicht ein einzig großes und zusammenhängendes Korallenriff, sondern besteht aus vielen kleineren. Dennoch ist es so groß, dass man es vom Weltall aus erkennen kann. Jeden Tag werden von Cairns Touristenmassen ans dorthin geschifft - darunter auch wir. Früh morgens um 8 Uhr geht es los. Anderthalb Stunden braucht das Boot hinaus zum Riff. Schnorcheln ist im Preis mit inbegriffen, nur für das Tauchen muss man Aufpreis zahlen. Wer keinen Tauchschein hat, der kann an einem Einführungskurs
teilnehmen. Für mich war es das erste Mal Tauchen und ich war fasziniert von der Unterwasserwelt sowie vom Tauchen. Die Fische an den Korallen haben sich entweder schon so an die Touristen gewöhnt oder sie sind einfach nur neugierig, denn sie haben nicht wirklich Angst vor einem. Die aufregendste Begegnung war wohl die mit einem Hai. Obwohl er nicht besonders groß war, war es beeindruckend zu sehen mit welcher Ruhe und Selbstverständlichkeit er am Riff entlang schwamm.
Sehr poetisches Bild mit mir auf dem Whitehaven Beach
Nachdem wir am wohl bekanntesten Riff der Welt waren, ging es wieder zurück zur bekanntesten Stadt Australiens: Sydney. Von hier trat meine Mutter wieder die Rückreise an, während ich noch gut 2 Wochen in Australien habe, über die ich im nächsten Beitrag schreiben werde.
Bis dahin, danke sehr für’s Lesen.

Lars