Donnerstag, 10. Januar 2013

Lange nichts geschrieben, dennoch viel passiert


Lange nichts geschrieben, dennoch viel passiert. Mein letzter Eintrag ist schon etwas länger her, das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht die Zeit gefunden habe etwas zu schreiben. Ich versuche die letzten Tage chronologisch aufzuarbeiten:
Nachdem wir am Abend in Alice Springs angekommen sind und von der längeren Autofahrt erschöpft waren, ging es nach einem Abendessen direkt ins Bett. Unser Flug von Alice Springs nach Adelaide, der 3 Stunden dauert, ging gegen Mittag am nächsten Tag, so hatten wir noch ein wenig Zeit am Morgen Alice Springs anzuschauen. Die 20.000 Einwohner Stadt bietet jedoch nicht so viel Sehenswertes, womit unser kurzer Aufenthalt auch gerechtfertigt war.
Die Zeit in Adelaide war leider zu kurz um davon zu berichten. Ein wirkliches Touristenprogramm erwartete uns am nächsten Morgen: Kangaroo Island. Unsere Tour wurde von dem Unternehmen „Sealink“ veranstaltet, das auch die einzige Fähre nach Kangaroo Island anbietet. Die Insel ist die drittgrößte Insel Australiens und ist 145 Kilometer lang, zwischen 900 Metern und 57 Kilometern breit und besitzt eine Fläche von 4405 km². Kangaroo Island ist durch seine Isolation verschont geblieben von europäischen Mitbringseln wie dem Kaninchen und dem Fuchs. Mehr als ein Drittel der Insel ist durch Nationalparks geschützt. Deshalb ist die Insel durch die erhalten-gebliebene Ursprungsvegetation bekannt. Die Fahrt von Adelaide bis zum Ablege-Punkt der Fähre dauert ca. anderthalb Stunden. Zwei Tage dauerte unsere Tour mit dem „Touristen-Bus“ bei der wir verschiedene Farmen, Naturparks und Sehenswürdigkeiten besuchten. Bei den Besichtigungen auf den Farmen und in den Naturparks wird man natürlich, ganz im Stile der Kaffeefahrten, nach der Besichtigung in die Shops geführt, in denen man sich mit Erinnerungskarten, -plüschtieren oder Farm-eigenen Produkten eindecken kann. Dass sich „Sealink“ damit eine goldene Nase verdient, ist nicht zu übersehen. Blendet man allerdings diesen Aspekt aus war es eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Besichtigung bei der man wirklich alles Sehenswerte der Insel innerhalb kürzester Zeit gesehen hat, darunter:
Eine der größten Robbenkolonien
Australiens (Ausschnitt)
Bei einer Vogelschau 
Die populäre Pelikanfütterung
Bei einem Tierpark













Die "remarkable" Rocks
Admiral's Arch






























Nachdem wir spät am Abend wieder in Adelaide angekommen sind, blieb wieder keine Zeit um sich Adelaide anzuschauen. Am darauffolgenden Morgen hieß es für uns mit dem Mietwagen nach Melbourne zu fahren. 730 Kilometer für die wir über 10 Stunden gebraucht haben. Angekommen in Melbourne verspürte ich ein wenig das Gefühl nach Hause zu kommen, da ich mich in keiner anderen Stadt Australiens so gut auskenne und nirgendwo anders so viel Zeit verbracht habe als hier.
Nach der ersten Nacht in Melbourne war auch schon der letzte Tag des Jahres. Da Melbourne nicht für sein großartiges Feuerwerk bekannt ist, habe ich auch nicht viel erwartet. Dennoch war es für eine Vier-Millionen-Stadt enttäuschend. Von Dächern einiger Hochhäuser wurde das siebenminütige Spektakel abgefeuert und das war’s. Weder vor, während noch nach dem Feuerwerk war Stimmung, sodass die Menschenmenge kurzerhand schnell nach Hause kommen wollte. Nachdem ausfallenden Weltuntergang war es die nächste Enttäuschung.
2013 hat begonnen und für uns ging es nach Phillip Island, anderthalb Stunden Autofahrt von Melbourne entfernt. Philipp Island ist bekannt für die Pinguin-Parade, die jeden Abend stattfindet. Die in Australien heimischen Zwergpinguine landen nämlich jeden Abend an der Südküste der Insel und watscheln bis zu einem halben Kilometer landeinwärts um ihre Jungen zu füttern. Der Bekanntheitsgrad dieser Veranstaltung ist mittlerweile zu einem regen Massentourismus ausgewachsen, sodass auch Eintrittsgelder in Höhe von mindestens 20 Dollar pro Kopf fällig werden; ganz zum Schutze der Pinguine versteht sich. Über einen Holzsteg gelangt man zu den treppenförmig aufgebauten Sitzmöglichkeiten, auf denen man das Ereignis betrachten darf. Der Eintrittspreis steigt je nach „Sitzklasse“, so ist man bei 20 Dollar in der Holzklasse untergebracht und für 70 Dollar darf man exklusiv in der Premium-Klasse sitzen. Allerdings sitzen letztere nicht etwa auf Ledersitzen, sondern auf dem gleichen Holzmaterial, aber von einer anderen Sitzposition.
Kurz nach Sonnenuntergang, so wurde es prophezeit, kamen auch die ersten Pinguine an Land geschwommen. Uns wurde erzählt, dass sie auf die Dunkelheit warten um nicht von größeren Raubvögeln gesehen und gefasst zu werden. Nein, am Abend warten keine Raubvögel, sondern ein Publikum von mehreren Hundert Menschen, die es kaum erwarten können, die Pinguine in ihrem natürlichen Lebensraum zu stören. Da es dunkel war, war es schwer die Pinguine am Strand auszumachen, vielleicht habe ich deshalb nicht annähernd 700 Pinguine sehen können. Da war mir doch die geringe Anzahl an Pinguinen in Melbourne lieber, dort waren auch nur wenige Menschen und man konnte die Pinguine auch näher betrachten. Auf Philip Island stürmten dagegen nach einer halben Stunde seit der ersten Sichtung von Pinguinen alle auf den Holzsteg um die Fütterung der Jungen sehen zu können. Fotos sind übrigens die ganze Zeit weder mit noch ohne Blitz erlaubt, aber können im Kiosk nebenan gekauft werden.
Der 2. Januar war der letzte ganze gemeinsame Tag mit meinem Besuch, den wir auf der Great Ocean Road verbrachten. Was ich in ein paar Wochen gemacht habe, haben wir versucht in einem Tag zum machen. Die berühmte Straße fängt in Geelong, der zweit größten Stadt des Staates Victoria und einer Stunde Autofahrt von Melbourne entfernt, an und endet in Warrnambool. Die Gesamtstrecke beträgt ca. 300 Kilometer - eigentlich an einem Tag mit vielen Stopps machbar. Doch die Straße war dermaßen überfüllt, dass wir nicht einmal das Ende in Warrnambool erreichten, sondern schon in Port Campbell zurück fahren mussten. Für mich gab es nicht viel Neues zu sehen außer der Strecke nach Cape Otway auf der man extrem viele Koalas in den Bäumen direkt über der Straße sehen konnte.
Eine beliebte Schlafposition der Koalas
Am darauffolgenden Tag hieß es dann Abschied nehmen. Während ich in meinem altbekannten Hostel in Melbourne abgeliefert wurde, ging es für die anderen für die letzten Tage nach Sydney, wo sie dann nach Hause fliegen. Im Hostel waren immer noch ein paar alte Gesichter von früher und ich wurde auch herzlichst mit den Worten „Welcome back home“ empfangen. Desto leichter mir der Abschied so von dem Besuch aus Deutschland gemacht wurde, umso schwerer fiel es mir das Hostel nach 2 Nächten schon wieder zu verlassen. Denn letzten Samstag fuhr ich wieder nach Adelaide – diesmal mit dem Zug. 10,5 Stunden dauerte die Fahrt, die ich einige Tage zuvor mit dem Auto zurückgelegt habe.
"The Indian Pacific", der Ost und West verbindet
In Adelaide verbringe ich 5 Nächte, da ich auf meinen Anschlusszug nach Perth warte. Perth liegt am westlichen Ende von Australien und zwischen Adelaide und Perth liegen ca. 2500 Kilometer, sodass die Zugfahrt dorthin anderthalb Tage dauert. Bin mal gespannt, ob ich nach der Fahrt noch Zugfahren will.

Bis dann,
euer Lars

2 Kommentare:

  1. Wann biste eig. wieder in Deutschland? =P

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    1. Schätzungsweise im Juli oder August, aber dauert noch ein paar Monate ;)

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