Lange nichts geschrieben, dennoch viel passiert. Mein
letzter Eintrag ist schon etwas länger her, das liegt wahrscheinlich daran,
dass ich nicht die Zeit gefunden habe etwas zu schreiben. Ich versuche die
letzten Tage chronologisch aufzuarbeiten:
Nachdem wir am Abend in Alice Springs angekommen sind und
von der längeren Autofahrt erschöpft waren, ging es nach einem Abendessen
direkt ins Bett. Unser Flug von Alice Springs nach Adelaide, der 3 Stunden
dauert, ging gegen Mittag am nächsten Tag, so hatten wir noch ein wenig Zeit am
Morgen Alice Springs anzuschauen. Die 20.000 Einwohner Stadt bietet jedoch
nicht so viel Sehenswertes, womit unser kurzer Aufenthalt auch gerechtfertigt
war.
Die Zeit in Adelaide war leider zu kurz um davon zu
berichten. Ein wirkliches Touristenprogramm erwartete uns am nächsten Morgen:
Kangaroo Island. Unsere Tour wurde von dem Unternehmen „Sealink“ veranstaltet,
das auch die einzige Fähre nach Kangaroo Island anbietet. Die Insel ist die
drittgrößte Insel Australiens und ist 145 Kilometer lang, zwischen 900 Metern und
57 Kilometern breit und besitzt eine Fläche von 4405 km². Kangaroo Island ist
durch seine Isolation verschont geblieben von europäischen Mitbringseln wie dem
Kaninchen und dem Fuchs. Mehr als ein Drittel der Insel ist durch Nationalparks
geschützt. Deshalb ist die Insel durch die erhalten-gebliebene
Ursprungsvegetation bekannt. Die Fahrt von Adelaide bis zum Ablege-Punkt der
Fähre dauert ca. anderthalb Stunden. Zwei Tage dauerte unsere Tour mit dem
„Touristen-Bus“ bei der wir verschiedene Farmen, Naturparks und
Sehenswürdigkeiten besuchten. Bei den Besichtigungen auf den Farmen und in den
Naturparks wird man natürlich, ganz im Stile der Kaffeefahrten, nach der
Besichtigung in die Shops geführt, in denen man sich mit Erinnerungskarten,
-plüschtieren oder Farm-eigenen Produkten eindecken kann. Dass sich „Sealink“
damit eine goldene Nase verdient, ist nicht zu übersehen. Blendet man
allerdings diesen Aspekt aus war es eine sehr unterhaltsame und kurzweilige
Besichtigung bei der man wirklich alles Sehenswerte der Insel innerhalb
kürzester Zeit gesehen hat, darunter:
Eine der größten Robbenkolonien Australiens (Ausschnitt) |
Bei einer Vogelschau |
Die populäre Pelikanfütterung |
Bei einem Tierpark |
Die "remarkable" Rocks |
Admiral's Arch |
Nachdem wir spät am Abend wieder in Adelaide angekommen
sind, blieb wieder keine Zeit um sich Adelaide anzuschauen. Am darauffolgenden
Morgen hieß es für uns mit dem Mietwagen nach Melbourne zu fahren. 730
Kilometer für die wir über 10 Stunden gebraucht haben. Angekommen in Melbourne
verspürte ich ein wenig das Gefühl nach Hause zu kommen, da ich mich in keiner
anderen Stadt Australiens so gut auskenne und nirgendwo anders so viel Zeit
verbracht habe als hier.
Nach der ersten Nacht in Melbourne war auch schon der letzte
Tag des Jahres. Da Melbourne nicht für sein großartiges Feuerwerk bekannt ist,
habe ich auch nicht viel erwartet. Dennoch war es für eine Vier-Millionen-Stadt
enttäuschend. Von Dächern einiger Hochhäuser wurde das siebenminütige Spektakel
abgefeuert und das war’s. Weder vor, während noch nach dem Feuerwerk war
Stimmung, sodass die Menschenmenge kurzerhand schnell nach Hause kommen wollte.
Nachdem ausfallenden Weltuntergang war es die nächste Enttäuschung.
2013 hat begonnen und für uns ging es nach Phillip Island,
anderthalb Stunden Autofahrt von Melbourne entfernt. Philipp Island ist bekannt
für die Pinguin-Parade, die jeden Abend stattfindet. Die in Australien
heimischen Zwergpinguine landen nämlich jeden Abend an der Südküste der Insel
und watscheln bis zu einem halben Kilometer landeinwärts um ihre Jungen zu
füttern. Der Bekanntheitsgrad dieser Veranstaltung ist mittlerweile zu einem
regen Massentourismus ausgewachsen, sodass auch Eintrittsgelder in Höhe von
mindestens 20 Dollar pro Kopf fällig werden; ganz zum Schutze der Pinguine
versteht sich. Über einen Holzsteg gelangt man zu den treppenförmig aufgebauten
Sitzmöglichkeiten, auf denen man das Ereignis betrachten darf. Der
Eintrittspreis steigt je nach „Sitzklasse“, so ist man bei 20 Dollar in der
Holzklasse untergebracht und für 70 Dollar darf man exklusiv in der
Premium-Klasse sitzen. Allerdings sitzen letztere nicht etwa auf Ledersitzen,
sondern auf dem gleichen Holzmaterial, aber von einer anderen Sitzposition.
Kurz nach Sonnenuntergang, so wurde es prophezeit, kamen
auch die ersten Pinguine an Land geschwommen. Uns wurde erzählt, dass sie auf
die Dunkelheit warten um nicht von größeren Raubvögeln gesehen und gefasst zu
werden. Nein, am Abend warten keine Raubvögel, sondern ein Publikum von
mehreren Hundert Menschen, die es kaum erwarten können, die Pinguine in ihrem
natürlichen Lebensraum zu stören. Da es dunkel war, war es schwer die Pinguine
am Strand auszumachen, vielleicht habe ich deshalb nicht annähernd 700 Pinguine
sehen können. Da war mir doch die geringe Anzahl an Pinguinen in Melbourne
lieber, dort waren auch nur wenige Menschen und man konnte die Pinguine auch
näher betrachten. Auf Philip Island stürmten dagegen nach einer halben Stunde
seit der ersten Sichtung von Pinguinen alle auf den Holzsteg um die Fütterung
der Jungen sehen zu können. Fotos sind übrigens die ganze Zeit weder mit noch
ohne Blitz erlaubt, aber können im Kiosk nebenan gekauft werden.
Der 2. Januar war der letzte ganze gemeinsame Tag mit meinem
Besuch, den wir auf der Great Ocean Road verbrachten. Was ich in ein paar
Wochen gemacht habe, haben wir versucht in einem Tag zum machen. Die berühmte
Straße fängt in Geelong, der zweit größten Stadt des Staates Victoria und einer
Stunde Autofahrt von Melbourne entfernt, an und endet in Warrnambool. Die
Gesamtstrecke beträgt ca. 300 Kilometer - eigentlich an einem Tag mit vielen
Stopps machbar. Doch die Straße war dermaßen überfüllt, dass wir nicht einmal
das Ende in Warrnambool erreichten, sondern schon in Port Campbell zurück
fahren mussten. Für mich gab es nicht viel Neues zu sehen außer der Strecke
nach Cape Otway auf der man extrem viele Koalas in den Bäumen direkt über der
Straße sehen konnte.
Eine beliebte Schlafposition der Koalas |
Am darauffolgenden Tag hieß es dann Abschied nehmen. Während
ich in meinem altbekannten Hostel in Melbourne abgeliefert wurde, ging es für
die anderen für die letzten Tage nach Sydney, wo sie dann nach Hause fliegen.
Im Hostel waren immer noch ein paar alte Gesichter von früher und ich wurde
auch herzlichst mit den Worten „Welcome back home“ empfangen. Desto leichter
mir der Abschied so von dem Besuch aus Deutschland gemacht wurde, umso schwerer
fiel es mir das Hostel nach 2 Nächten schon wieder zu verlassen. Denn letzten
Samstag fuhr ich wieder nach Adelaide – diesmal mit dem Zug. 10,5 Stunden
dauerte die Fahrt, die ich einige Tage zuvor mit dem Auto zurückgelegt habe.
"The Indian Pacific", der Ost und West verbindet |
In Adelaide verbringe ich 5 Nächte, da ich auf meinen
Anschlusszug nach Perth warte. Perth liegt am westlichen Ende von Australien und
zwischen Adelaide und Perth liegen ca. 2500 Kilometer, sodass die Zugfahrt
dorthin anderthalb Tage dauert. Bin mal gespannt, ob ich nach der Fahrt noch
Zugfahren will.
Bis dann,
euer Lars
Wann biste eig. wieder in Deutschland? =P
AntwortenLöschenSchätzungsweise im Juli oder August, aber dauert noch ein paar Monate ;)
Löschen